Der Begriff häusliche Gewalt schließt viele Formen von Gewalt mit ein: Wird von häuslicher Gewalt gesprochen, so kann damit körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, psychische Gewalt, soziale oder ökonomische Gewalt gemeint sein.
Häusliche Gewalt kann ganz unterschiedlich aussehen: neben Schubsen, Treten oder Schlagen sind auch ständige Abwertung, Demütigung oder Einschüchterung, aber auch Kontrolle und Isolation Formen häuslicher Gewalt sein.
Dieser Gewaltbegriff schließt sowohl Gewalt an Kindern als auch Gewalt gegenüber z.B. trans* Personen ein. Außerdem muss die Gewalt nicht unbedingt zu Hause stattfinden. Vielmehr meint der Begriff, dass die Gewalt von Menschen ausgeht, die uns eigentlich nahestehen – also von Partner*innen, aber auch von Freunden, Bekannten oder Eltern.
Menschen, die von Rassismus betroffen sind oder aufgrund von einer Behinderung diskriminiert werden, werden durch häusliche Gewalt zusätzlich unterdrückt. Dieses intersektionale Verständnis von Diskriminierung ist wichtig im Kampf gegen häusliche Gewalt.
Geschlechterrollen, Privilegien und stereotype Vorannahmen in unserer Gesellschaft verstärken häusliche Gewalt. Es ist keine Privatsache, sondern ein gesellschaftliches, strukturelles Problem. Daher wird es auch als Menschenrechtsverletzung verstanden und es ist auch Aufgabe des Staates, dagegen anzukämpfen.